In diesem Jahr konnte sie endlich realisiert werden, die Vater und Sohn Fototour. Es waren in den letzten drei Jahren schon unterschiedliche Ziele ins Auge gefasst worden, aber zu dieser späten Jahreszeit kam für uns dann nur noch der Norden in Frage. In dieser bereits kalten Jahreszeit wollten wir nicht alltägliche Fotos machen, denn wer fährt im November noch nach Tromsø in Nordnorwegen? Die Stadt Tromsø liegt 500 Km nörlich des Polarkreises und beheimatet die nördlichste Universität der Welt. Dieser Ort mit seinen rund 61.000 Einwohnern liegt auf der gleichen geografischen Breite wie Nordalaska. Die nordischen Gottheiten unter der Führung von Thor und Odin waren uns wohlgesonnen und so konnten wir an drei Abenden eines unserer Wunschmotive, die Aurora Borealis am Himmel erleben. Ja, es war tatsächlich ein Erlebnis dieses Phänomen am Himmel zu beobachten und auch noch fotografieren zu können. Natürlich gab es noch weitere fotografische Highlights. So konnten wir Orkas und Wale beobachten und hatten Kontakt mit Rentieren.
Sehr ungewöhnlich war jedoch für uns Tagesablauf. Bis ca.11 Uhr morgens wurde es nicht hell, dann gab es für ca. zwei Stunden ein blasses Tageslicht und ab 14 Uhr begann die blaue Stunde um danach wieder in Dunkelheit überzugehen. Die Zeit zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang von ca. zwei Stunden am ersten Tag verkürzte sich jeden Tag um ca. eine halbe Stunde. Wenn dann noch Regenwolken aufziehen bleibt der ganze Tag dunkel. Die beiden letzten Tage waren schon innerhalb der Polarnacht. So sind fast alle Aufnahmen vom Stativ entstanden. Den Transport der Fotoausrüstungen bewältigten wir mit einem Leihwagen, der für die teilweise eisglatten Straßen mit Spikereifen ausgerüstet war. Auf der Suche nach den „richtigen“ Fotostandorten wurden so nebenbei 700 Km zurückgelegt.